5. Juli 2013

Rezension zu "So nah und doch so fern" von Ann Brashares



Verlag: carl's books

Originaltitel: My Name is Memory

Erscheinungsdatum: 10. Juni 2013
 
ISBN: 978-3570585177

Seiten: 366 Seiten

Preis: 14.99
 €
 
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"Ich liebe dich", erklärte ich ihr. "Mehr als alles andere. Ich habe dich immer geliebt."
Ihr abgehackter Atem verriet mir, dass sie weinte. Ich hob die Hand und berührte die Tränen in ihrem Gesicht. 

"Ich liebe dich auch", sagte sie.

Auf diese Worte hatte ich viele Leben lang gewartet, aber in meinem tiefen Inneren erfüllten sie mich mit großem Schmerz. Ich wünschte, sie würde mich nicht lieben. Sie hatte schon so viel verloren. Ich wünschte, ich wäre in dem schlammigen Tal an der Somme gefallen und ihr wäre ein weiterer Verlust erspart geblieben.


Lucy und Daniel haben sich einst geliebt - vor vielen Jahrhunderten und in vielen Leben zuvor. 

Aber nur Daniel kann sich an die Leben davor erinnern. Er verfügt über eine Gabe, sich an seine Existenzen zu erinnern. Und natürlich kann er sich immer an Lucy erinnern, die ihn in vielen Leben wiederbegegnet und in die er sich immer wieder verliebt.

Aber für Lucy ist Daniel ein völlig Fremder. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen.

Behutsam nähern sich die beiden an, ohne zu ahnen, dass eine Person aus Daniels Vergangenheit ihr Glück zerstören will...


Das Cover von dem Buch gefällt mir sehr gut! Es ist ganz schlicht gehalten, aber in einem wunderschönen Hellblau. Dazu zieren rosafarbene Magnolien den Umschlag.


Anfangs hatte ich ganz schöne Probleme, mich in den Schreibstil einzufinden. Er war für mich zu malerisch und zu ausschweifend. Für 80 Seiten brauchte ich knapp 1 1/2 Stunden, in der Zeit lese ich normalerweise 140 Seiten.
Aber mit der Zeit gewöhnte ich mich an den Schreibstil und fand ihn dann doch ganz schön.

"So nah und doch so fern" ist aus mehreren Perspektiven geschrieben. Zum einen gibt es Kapitel von Lucy, die in der dritten Person geschrieben sind und dann gibt es welche aus Daniels Sicht, der einmal in der heutigen Zeit begleitet wird und in einigen erzählt er von seiner Vergangenheit.


Mit den Charakteren konnte ich mich am Anfang absolut nicht abfreunden! Lucy und Daniel mochte ich irgendwie überhaupt nicht. Ihre Handlungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen und auch die ach so tolle Chemie zwischen den beiden war für mich anfangs nicht greifbar.

Lucy gefiel mir anfangs wie gesagt absolut nicht. Und das hat sich bis zur Mitte des Buches auch nicht geändert. Ihre Schwärmerei für Daniel ging mir ziemlich auf die Nerven, da man sie nicht nachvollziehen konnte.

Aber zum Glück hat sich meine Haltung ihr gegenüber mit der Zeit geändert. Den in der Mitte des Buches ergreift sie endlich mal die Initiative und will herausfinden, was ihre Vergangenheit mit Daniel zu tun hat.

Ab da gefiel sie mir wesentlich besser, und ich konnte ihre Gefühle für Daniel auch wesentlich besser nachvollziehen.

Mit Daniel brauchte ich nicht ganz so lange um warm zu werden, aber so richtig mochte ich ihn in den ersten Kapitel auch nicht. Das änderte sich aber, als man ihn besser kennen lernte und seine Vergangenheit verstand. Da helfen vor allem die wirklich gelungenen Rückblenden aus seinen vergangenen Leben.

Daniel hat in seinen vielen Leben eine ganze Menge durchgemacht, aber trotzdem hat er nie den Lebensmut verloren und auch wenn er Lucy nie wirklich nahe kam, hat er nicht aufgegeben.


Ich muss zugeben, dass ich "So nah und doch so fern" am liebsten schon nach 80 Seiten beiseite gelegt hätte... Ich tat mich wirklich schwer, in die Geschichte hineinzukommen und auch die Charaktere waren mir total unsympathisch. Sogar die hochgelobten Rückblenden von Daniel fand ich recht fad. Geschichten aus Afrika im Jahre 541 sind einfach nicht mein Ding. 

Am meisten aufgeregt hat mich aber das erste richtige Gespräch von Lucy und Daniel auf der Abschlussfeier. (Seite 25...)  Da wechseln sie zwei Worte miteinander und fallen sofort übereinander her. Das ging mir dann doch viel zu schnell, auch wenn sie sich ja seit vielen Leben lieben. 

Aber ab der Hälfte des Buches kam dann Gott sei Dank der Meinungswechsel von mir. Die Rückblenden wurden immer interessanter und auch schöner. Gerade die Erzählung von Daniel, wo er schwer verwundet in einem Lazarett in England liegt und sich dort in die junge Krankenschwester Contance (Lucy) verliebt, gefiel mir wirklich sehr.

Von da gefiel mir das Buch langsam richtig gut. Lucy und Daniel konnte ich besser verstehen und auch die Geschichte wurde immer interessanter und spannender. Als dann auch noch der Bösewicht auftaucht und ihr Glück zerstören will, wird es richtig spannend.

Das Ende hat mich wirklich traurig gestimmt und ich hoffe, man wird hier noch eine Fortsetzung zu lesen bekommen. Genug Material für einen zweiten Band ist auf jeden Fall vorhanden!


"So nah und doch so fern" hat mir am Anfang leider nicht so gut gefallen, aber mit Fortschreiten der Handlung wurde es immer besser! Die Charaktere wurden mir sympathischer und die Geschichte wurde immer schöner und spannender. Am besten haben mir die Rückblenden aus Daniels vergangenen Leben gefallen. Insgesamt ist es ein schönes Buch über die Liebe und vor allem über das Thema Wiedergeburt, dass hier sehr gut aufgegriffen wird!


1 Kommentar:

  1. Ich bin schon sehr gespannt auf das Buch, mich hatte der Klappentext sehr angesprochen, so dass ich es mir Ende Juni gekauft habe. Ähnliche Rezensionen bzw. Meinungen habe ich bereits gelesen, werde mich aber mal überraschen lassen. Das Buch muss aber noch warten, da ich aktuell "Die Bücherdiebin" angefangen habe und dies fast 600 Seiten hat ^^

    Lieb Grüße und ein schönes Wochenende.
    Patricia

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