23. Januar 2013

Rezension zu "Pandemonium" von Lauren Oliver


Verlag: Carlsen

Originaltitel: Pandemonium

Erscheinungsdatum: 25. Oktober 2012

ISBN: 978-3551582843

Seiten: 349 Seiten

Preis: 17.90 €

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Fortsetzung von: Delirium



Trauer ist wie Versinken, wie Begrabenwerden. Ich treibe im Wasser, das die gelbbraune Farbe aufgewirbelter Erder hat. Jeder Atemzug ist ein Ersticken. Es gibt nichts, woran ich mich festhalten könnte, keine Ränder, keine Möglichkeit, mich hochzuziehen.
Ich kann nichts weiter tun als loslassen.
Lass los. Spüre das Gewicht um dich herum, spüre, wie deine Lunge zusammengepresst wird, den langsamen immer festeren Druck. Sink dahin. Da ist nicht außer dem Grund tief unten. Da ist nichts außer dem metallischen Geschmack, dem Echo vergangener Dinge und Tage, die aussehen wie Dunkelheit.


Die alte Lena gibt es nicht mehr...

Lena hat ihr altes Ich hinter dem Zaun zurückgelassen, nachdem sie zusammen mit Alex versucht hat zu fliehen. 

Lena hat es geschafft. Raus in die Wildnis. Doch Alex hat sie dabei verloren. Der Schmerz um Alex's Verlust frisst Lena langsam auf, raubt ihr den Atem und hindert sie am Weiterleben.

Als Lena auf die Widerstandskämpfergruppe rund um die junge Raven trifft, schöpft sie zum ersten Mal wieder Hoffnung. Langsam lernt sie das Leben in der Wildnis kennen und lieben und wird zu einer der Widerstandskämpfer. 

Als ein Auftrag sie zurück in eine Stadt führt, trifft sie dort auf Julian, dem Sohn des einflussreichen Präsidenten der VDFA-Bewegung. Eine Bewegung, die vollkommen hinter der Vernichtung der Amor deliria nervosa steht. 

Eigentlich soll Lena Julian nur beschatten, doch dann kommt alles ganz anders. Und auf einmal finden sich Lena und Julian in einem Kampf um Leben oder Tod wieder...


Das Cover von "Pandemonium" passt perfekt zu seinem Vorgänger "Delirium"! Zu sehen ist wieder Lena's Gesicht, doch wo beim letzten Mal das Wort "Liebe" in tausendfacher Ausführung stand, steht dieses mal "Kampf" auf dem Buchdeckel. Das passt natürlich perfekt zum Buch, denn Lena muss die meiste Zeit um ihr Leben kämpfen!


Mir hat der Schreibstil von Lauren Oliver hier auch wieder super gefallen! Sie hat eine wunderschöne Art, die Dinge und Situationen zu beschreiben, sodass es sogar schon leicht poetisch wirkt. 
"Pandemonium" ist wieder komplett aus der Sicht von Lena geschrieben und die Kapitel wechseln sich mit dem "Jetzt" und dem "Damals" ab. Durch die ständigen Wechsel kommt immer wieder Spannung auf, denn einige Kapitel enden doch schon mit einem leichten Cliffhanger.


Wir haben hier eigentlich nur einen Charakter, den wir schon aus "Delirium" kennen, nämlich Lena.

Lena gefiel mir ja schon in "Delirium" super, in "Pandemonium" fand ich sie aber noch um längen besser. Anfangs ist Lena natürlich total betäubt wegen des Todes von Alex. Sie ist traurig, schwach und körperlich sowie seelisch am Ende. Doch mit der Zeit beginnt sie zu kämpfen. Und dann wird Lena zu einer ganz anderen. Sie wird immer mutiger, taffer und trifft vor allem ihre eigenen Entscheidungen. Auch vor Konfrontationen schreckt sie nicht mehr zurück.

Julian gefiel mir von Anfang an total gut! Julian ist sehr krank. Er hat einen Tumor im Kopf und wurde wegen dem bisher noch nicht geheilt, denn die Risiken wären einfach zu groß. Doch sein Vater drängt ihn zu dem Eingriff, selbst wenn Julian dabei ums Leben käme. 

Natürlich hat Julian selbst aber große Angst, sich mit der Deliria zu infizieren. Das wird vor allem aus den Anfangs-Szenen zwischen ihm und Lena klar. Aber mit der Zeit lernt Julian immer mehr und verliebt sich auch in Lena. Dabei fand ich es einfach nur superschön zu lesen, wie Julian sich immer mehr der Liebe geöffnet hat.

Die Widerstandskämpfer gefielen mir auch alle super! Ganz besonders Raven, Tack und Hunter, aber auch die kleine Sarah und Blue habe ich in mein Herz geschlossen. 

Alex hat mir natürlich tierisch gefehlt im Buch, mir hat seine charmante, witzige Art gefehlt :( Da wurde wirklich ein Herzstück des Buches entfernt...


Nachdem ich "Delirium" vor knapp einem Jahr beendet hatte, war ich einfach nur zutiefst geschockt und in Tränen aufgelöst! Denn das Ende von "Delirium" war soooo verdammt fies und traurig. Ich konnte nicht glauben, dass Alex in den Fängen der Bösen ist und somit fast dem Tode geweiht war. 


Doch Lena bestätigt es uns, Alex ist weg und wir müssen uns mit Lena durch die kalte Wildnis schlagen, unwissend, ob wir den nächsten Tag überleben.

"Pandemonium" setzt direkt nach dem Vorgänger an, Lena ist gerade über den Zaun entkommen und schlägt sich alleine durch die Wildnis. Sie ist auch schon dem Tode sehr nahe, als die Gruppe um Raven sie findet und wieder aufpäppelt.

Mir hat besonders gut gefallen, dass die Perspektive immer wieder gewechselt hat. Es wurden einige Seiten im "Jetzt" geschrieben, dann kamen wieder sehr viele aus dem "Damals". Anfangs war es zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich schnell dran. Durch den Perspektivenwechsel war die Spannung immer schön auf einem konstanten Level.

Ich fand es sehr interessant, wie Lena sich in der Wildnis geschlagen hat und wie sie sich dadurch entwickelt hat. Anfangs ist sie noch schwach und ängstlich, aber später wird sie zu einer echt coolen, taffen Frau.

Klar, Lena hat eigentlich ein ganz großes Gefühlschaos in sich. Ihr Freund Alex ist gerade gestorben, da findet sie sich schon mit dem nächsten gutaussehenden männlichen Exemplar in einer Zelle wieder. Die kleine aber feine Liebesgeschichte zwischen Lena und Julian fand ich wirklich schön. Sie stehen zwar beide in komplett unterschiedlichen Lagern, kommen sich aber doch immer näher. 

Einige Sachen fand ich dann aber doch etwas vorhersehbar, z.B. das Schicksal von Lena's Mutter. Und auch das Ende war irgendwie klar, nachdem Raven einen ganz besonderen Satz ausgesprochen hatte. 

Natürlich gefällt mir das Ende wahnsinnig gut! Ich habe mich gefreut wie ein Schneekönig, aber nun wird Band 3 wohl sehr sehr kompliziert werden... warum, das müsst ihr natürlich selbst herausfinden.

In Band 3, der im März allerdings gerade mal auf Englisch erscheint, gibt es dann auch endlich ein Wiedersehen mit Hana, Lena's bester Freundin.


"Pandemonium" hat mir sogar noch vieeeel besser gefallen als sein Vorgänger! Die Geschichte hat einfach alles, was ein gutes Buch braucht. Spannung, Witz und ganz viel Liebe :) 

2 Kommentare:

  1. ...total schöne Rezension! Ich fand Pandemonium auch richtig gut, sogar ein Stück besser als Delirium...kann mir dich beim Lesen richtig gut vorstellen...:-)

    LG

    Kay

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